ÜBER DEN WOLKEN ….
Anfang dieses Jahres hatte ich das Vergnügen mit dem Heißluftballon mitzufahren. Der Gutschein für die Ballonfahrt lag bereits 2 Jahre gut versteckt in meinem Schrank. Ehrlich gesagt war die Freude über dieses Geburtstagsgeschenk war nicht ganz so groß. Mit dem Gedanken 2000 m über dem Meeresspiegel zu schweben, konnte ich mich nicht anfreunden.
Doch nun ergab es sich, dass ein treuer Gast unseres Hauses Werner auch einen Gutschein geschenkt bekam, und zu zweit war die Angst nur halb so groß.
Das Frühstück wurde auf 6.15 Uhr vorverlegt, und um 7 Uhr fuhren wir vom Lämmerhof nach Gosau, dem Startpunkt unserer Ballonfahrt. Am Skiliftparkplatz der Skiregion Dachstein-West, der zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich voll war, trafen sich alle Passagiere. Man konnte die Aufregung spüren. Mir zitterten die Knie nicht nur aufgrund der eisigen Temperaturen.
Der Heißlluftballon wurde bei -21°C aufgeblasen. Nach ca. 20 Minuten war es schon soweit: 1600 m² gelb-oranger Stoff waren zu einem riesigen eindrucksvollen Ballon aufgeblasen. Im Korb fanden 8 Personen Platz. Unser Pilot Werner half uns allen in den Korb.
Ziemlich schnell gewannen wir an Höhe. Die Fahrt ging bis auf 2.800 m Seehöhe. Beim Aufstieg war mir doch etwas mulmig in der Bauchgegend. Ich musste mich bemühen nicht nach unten zu schauen. Als wir dann die optimale Flughöhe erreicht hatten, legte sich auch die Aufregung.
Mit ca. 36 km/h fuhren wir Richtung Hallstatt, über den Hallstätter See und Krippenstein, ließen den Pötschenpaß links liegen. Die Fahrt sollte Richtung Ennstal weitergehen.
Es ist ein ziemliches Abenteuer, da man überhaupt nicht weiß, wohin die Fahrt gehen wird. Den 2350m hohen Grimming überquerten wir mit Bravour.
Die Landung erfolgte auf einer großen Wiese nahe eines Feldweges und war ein Erlebnis für sich. Der Korb setzte einige Male auf, bis wir zum Stillstand kamen. 2 Passagiere sprangen aus dem Korb und hielten uns am Boden. Das Begleitfahrzeug wartete bereits auf uns. Aufgrund des ständigen Funkkontaktes mit dem Piloten, wusste er unseren Landepunkt genau. Der Anhänger für den Ballon stand bereit.
Wir restlichen 5 Passagiere durften im Korb bleiben und wurden bis auf den Anhänger gehieft. Somit sparten wir uns eine Menge an schweißtreibender Arbeit.
Die Ballonfahrt von Gosau bis nach Trautenfels Nähe Liezen in der Steiermark dauerte 2,5 Stunden. Wir fuhren ca. 38km, das Begleitfahrzeug musst einen Umweg von 120km in Kauf nehmen.
Doch mit der Landung war das Abenteuer noch nicht vorbei: nach jeder Ballonfahrt wird traditionell beim Wirten eingekehrt. Im Wirtshaus wurden alle Passagiere geadelt. Ich wurde zur “Gräfin Loni, die zackige Lufthauchsucherin vom Ennstal” ernannt. Mit diesem Titel hat man natürlich auch gewisse Verpflichtungen. Ab diesem Zeitpunkt war und ist es streng verboten die Worte “Ballon” und “fliegen” in einem Satz zu erwähnen. Sollte dies doch einmal passieren, muss man eine Runde an alle Mitreisenden ausgeben. Der Marillenschnaps schmeckte herrlich!
Eine Ballonfahrt kostet zur Zeit Euro 380,00 pro Person – kein günstiges Vergnügen – aber auf jeden Fall ein einzigartiges Erlebnis!
buchbar unter bei Balloon & Airship Company in St. Wolfgang
VERANSTALTUNGSTIPP für dieses Wochenende:
am Sonntag, den 16. Jänner 2011 findet die “Nacht der Ballone” in Filzmoos statt.