Traditionen beim Familienurlaub zu Ostern
Rund um das höchste christliche Fest haben sich über die Jahrhunderte viele verschiedene Osterbräuche entwickelt. Egal ob aus der christlichen Tradition heraus oder weltlichen Ursprungs: Vieles gehört in Salzburg einfach zu den Ostertagen dazu.
Das Osterei
Ohne Ostereier wäre Ostern einfach nicht dasselbe. Egal ob das in der Osternacht geweihte Ei zum Frühstück oder die vielen ausgeblasenen Eier am Osterzweig: Das Ei ist das Symbol schlechthin für die Osterzeit und steht für die Auferstehung und das Leben. Im Zentrum der Stadt Salzburg gibt es sogar einen eigenen Laden, der ganzjährig Ostereier verkauft (allerdings nicht nur aus österlichen Gründen). Nur wenige kennen die symbolische Bedeutung der Farbe des Eis.
- Gelb: Weisheit und Erkenntnis
- Weiß: Keuschheit und Reinheit
- Grün: Jugendlichkeit
- Orange: Kraft und Ausdauer
- Rot: Das Blut, das Jesus am Kreuz für die Menschen gab
Palmsonntag
Am Palmsonntag wird dem Einzug Jesu in Jerusalem gedacht. Die mitgebrachten ,,Palmkatzerl‘‘ werden geweiht. Der geweihte Palmbusch wir bei den Bauern auf Ihr Feld oder Ihre Wiese gestellt. Er sorgt für Glück und gute Ernte. Ein paar Palmkatzerl werden auch im Ofen verbrannt, diese sollen das Haus vor Feuer schützen.
Um die Karwoche verständlicher den Kindern näher zu bringen, wird an dieses Tagen der Morgen mit speziellen Namen bezeichnet. Die Person, die als Letzter am Morgen des Palmsonntags aufsteht, wird oftmals scherzhaft als ,,Palmesel‘‘ bezeichnet.
Palmbuschen binden
Aus Mangel an echten Palmblättern besteht in Salzburg der Palmbuschen aus regionalen Gewächsen. Palmkatzerl, Bux und Weidenzweigen werden mit Bändern geschmückt und am Palmsonntag geweiht. Danach werden Sie in den Wohnstuben aufbewahrt und bleiben mancherorts bis zum nächsten Jahr.
Gründonnerstag
Jesus hat vor seinem letzten Abendmahl die Füße seiner Jünger gewaschen. Judas hatte Jesus verraten, indem er ihn 3x vor Sonnenaufgang geleugnet hat.
Am Gründonnerstag verstummen die Kirchenglocken. Sie werden erst wieder in der Osternacht läuten. Als Kind wurde uns erzählt, dass die Kirchenglocken nach Rom fliegen. Statt der Glocken gebraucht man an einigen Orten Ratschen (Holzklappern), die zum Gottesdienst einladen.
In der Kirche werden alle Blumen entfern und die Bilder mit einem Tuch abgedeckt.
Auch an diesem Tag gibt es für Morgenmuffel eine scherzhafte Bezeichnung. Die Person, die als Letzter am Morgen aufgestanden ist, wird als Ontloss Oa (Antlass Ei) bezeichnet. Die Eier, die von den Hühnern am Gründonnerstag gelegt wurden, hat man über das Haus-Dach geworfen. Das bringt dem Haus nach altem Brauch Glück vor Sturm und Hagel.
Karfreitag
Im Wort Karwoche, Karfreitag und Karsamstag sind die Tage des Leidens und des Sterbens von Jesus gemeint.
Der, der wieder als Letztes aus den Federn kommt wird als Karfreitag Ratsch´n (Holzklapper) bezeichnet, da die Kirchenglocken nun verstummt sind.
Karsamstag
Jesus wird am Karfreitag vom Kreuz abgenommen und im Grab bestattet. Es ist ein Trauertag.
Wer am Morgen zuletzt vom Bett aufsteht, wird als ,,Taflappin‘‘ bezeichnet, da am Gründonnerstag das Taufbecken geleert und am Samstag neu mit Wasser befüllt und geweiht wird. Das Wort ,,Taflappin‘‘ rührt von einem Mädchen, die in der Kirche das Taufwasser verschüttete, als sie es hinausgetragen hat.
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Ostersonntag
Am Ostersonntag wird die Auferstehung von Jesus gefeiert.
Der Letzte der vom Bett kommt bezeichnet man als stinkert´s Oa (stinkendes Ei). An diesem Morgen wird das versteckte Osternest mit den vielen bunten Eiern und der Schokolade von den Kindern gesucht und hoffentlich auch gefunden. Der Name bezieht sich auf ein übrig gebliebenes, nicht gefundenes Ei.
Zu Mittag isst man Lammfleisch und als Nachtisch das traditionelle Osterlamm (einen Kuchen).
Ostergräber
Früher weit verbreitet, dann verboten und in den letzten Jahren wieder etabliert hat sich der Brauch der Ostergräber. Prächtig geschmückte Nachbauten des Grabs Jesu Christi werden vor allem mit bunten Glaskugeln geschmückt. Die herrlichen Gräber sind oftmals lokale Pilgerstätten und manche davon sind auch einen Ausflug von weiter weg wert.
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Der Familienurlaub zu Ostern wird durch die regionalen Osterbräuche vielerorts zu einem bunten Farbenspiel, das Sie so nur einmal im Jahr erleben können. Nicht nur die Ostereier, Palmbuschen und Ostergräber, sondern auch der Frühling taucht das Salzburger Land in eine neue, frische Farbe.